erste einnahme citalopram

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Fanny

erste einnahme citalopram

Beitrag von Fanny »

hallo,
ich hab gestern mit manu gechattet und sie meinte, sie nimmt die entscheidung für mich in die hand und hat entschieden, ich soll das citalopram, welches bei mir unangetastet seit ewigkeiten in der schublade lag, einnehmen. mir wäre es zu viel geworden jetzt erst telefonate zu führen und auf termine zu warten und nocheinmal rücksprache mit der ärztin zu halten, deshalb hab ich es jetzt einfach so genommen.
ich habe 20mg tabletten und habe davon gott sei dank nur eine halbe genommen, denn von dieser geht es mir schon schlecht genug. sobald ich mich bewege (stehen, laufen, drehen, bücken...) wird mir schwindlig und mir ist schlecht, aber übergeben musste ich mich noch nicht. außerdem habe ich so einen druck auf den ohren und meine augen bewegen sich nicht mehr so schnell. weiß nicht wie ichs beschreiben soll, wenn ich schnelle bewegungen verfolgen möchte (so wie z.B. meine finger auf der tastatur, schaffen es meine augen heute nicht und mir wird noch mehr schwindlig davon.
insgesamt sind die nebenwirkungen aber nicht so schlimm, wie damals mit dem trevilor. deshalb will ich eigentlich morgen schon weitermachen, aber ich habe auch angst, dass es dann schlimmer wird...
habt ihr erfahrung mit citalopram und mit nebenwirkungen allgemein? werden sie noch schlimmer? wann wird es besser? wird es besser? soll ich weitermachen? und wenn ja, wie lange? und ab wann soll ich eine ganze tablette nehmen? ich weiß, eigentlich sollte ich mit einem arzt darüber sprechen, aber ihr wisst ja wie das ist: ich bin schon froh, dass ich mich endlich überhaupt zu etwas durchgerungen hab und es nicht allzu schlimm war!
übrigens hab ich bis gestern morgen auch noch johanniskraut genommen, heute aber nicht, denn das soll ja nebenwirkungen auch noch verstärken...
also bitte meldet euch ganz schnell, wenn euch was dazu einfällt, denn bis morgen früh muss ich eine entscheidung getroffen haben!
lg
fanny
Bärchen

Du hast scheinbar den falschen Arzt...

Beitrag von Bärchen »

Hallo Fanny,
natürlich hast Du mit der Antwort gerechnet, dass Du zu einem Arzt gehen sollst. Das solltest Du nämlich wirklich. Ich hatte auch jahrelang Ärzte, unter deren Behandlung ich am liebsten alles selbst bestimmt hätte, weil ich mich bei ihnen nicht sicher gefühlt habe. Seit einem halben Jahr habe ich nun einen Arzt, der weiß, was er tut und mir geht es seitdem viel besser. (Neulich hat er sogar am Sonntag angerufen um zu fragen, wie es mir geht, weil es mir ein paar Tage zuvor mies gegangen war.) Such Dir einen Arzt, zu dem Du gerne gehst, weil Du das Gefühl hast, dass er sein Handwerk versteht. Unter Psychiatern gibt es meiner Meinung nach viele Trottel. Such Dir einen aus, der das Deiner Meinung nach nicht ist. Ein gutes Zeichen ist schon, dass er sich für ein Erstgespräch mindestend eine halbe Stunde Zeit nimmt und anfängt, Dich auf verschiedene Medikamente einzustellen.
Wenn Du Deine Medikamente unter ärztlicher Betreuung dosierst, fühlst Du Dich bestimmt viel sicherer.
Ich drücke Dir die Daumen,
Bärchen
Micha

An Fanny

Beitrag von Micha »

Hallo Fanny,

ich habe damals Doxepin genommen und hatte auch erst starke Nebenwirkungen. Ich war wie in einem Rausch, als ob ich einen Joint geraucht hätte. Ich habe manchmal richtigen Mist gelabert weil meine Zunge auch ganz taub war.

Aber halte bitte etwas, durch die Nebenwirkungen verschwinden wieder. Bei mir hat das ungefähr 2 Wochen gedauert. Danach wurde das Mittel noch gesteigert und jetzt nehme ich tgl. 125 mg.

Das Citralopram ist ein sehr verträgliches Medikament. Vom Trevilor habe ich auch schon gehört, dass die Nebenwirkungen extrem sind.

Sei ein bisschen geduldig und geb nicht gleich wieder auf. Du hast jetzt schon so viel durchgemacht und ich wünsche dir von Herzen dass auch du endlich aus dem Sumpf rauskommst.

Die weitere Dosis von Citralopram solltest du allerdings wirklich mit deinem Artzt besprechen.

Liebe Grüsse, Micha
Fanny

Beitrag von Fanny »

hallo bärchen,
es wär ja schön blöd gewesen zu denken jemand würde es unterstützen antidepressiva ohne ärztliche betreuung einzunehmen.
deine antwort hat mir nicht geholfen und ich bin froh, dass ich nicht vor der ersten einnahme geschrieben hab, sondern erst als ich entscheiden musste, ob ich weitermache. denn deine antwort hätte mich wahrscheinlich davon abgehalten, überhaupt etwas zu tun.
ich war schon bei ärzten. was denkst du, wo ich damals das trevilor und das citalopram herbekommen habe.
wenn ich jetzt wieder hingegangen wär, hätte ich mir doch nur anhören dürfen, warum ich die behandlung abgebrochen hab und mich nach dem trevilor nicht mehr gekümmert hab und und und. letztenendes wär ich mit der erlaubnis rausgekommen, das citalopram zu nehmen oder sie hätten mir ein anderes medikament gegeben... was auch immer.aber ob ich in ein paar wochen/ monaten noch den mut gehabt hätte, es zu nehmen, glaube ich nicht. ich hatte jetzt den mut und musste es nutzen!
ich hab nicht ohne grund das citalopram bekommen und so lange aufgehoben und wenn es mir nicht anders geht als damals, wird es schon okay sein, es zu nehmen. natürlich werde ich mich aber wieder zu einem arzt begeben müssen, denn wie sollte ich sonst wieder an die nächste packung kommen? ich werde auch zu einem anderen arzt gehen. und ich kann nur hoffen, dass der mich dann nicht zusammenscheißt.
insgesamt bin ich aber froh, dass ich endlich wieder was in die hand genommen hab!
fanny

ps: ich möchte dich damit nicht anklagen, dass mir deine antwort nicht gefallen hat. es ist schön, dass du geantwortet hast und mir helfen möchtest. so ist das alles nicht gemeint, aber ich hab wirklich mehr darauf gehofft, informationen und unterstützung zu bekommen.
liebe grüße noch an dich und trotzdem danke.
Fanny

Beitrag von Fanny »

hallo micha!
danke für deine antwort!!! ich hatte mich bis heute morgen trotz allem schon dazu durchgerungen weiterzumachen, habe aber bevor ich die nächste halbe geschluckt hab, den computer angemacht und mich wirklich sehr über deine ermutigende und zustimmende antwort gefreut!
ich danke dir vielmals dafür!
heute geht es mir schon besser. und du hast recht: heute fühlt es sich tatsächlich ein bisschen so an, als hätte ich einen joint geraucht. also wenn es so bleibt, werde ich s überstehen und ich hoffe sehr, dass diese pillen mir auch helfen! gestern war dagegen ein sehr schlechter "trip", aber eigentlich dürfte es ja jetzt nur noch besser werden, oder?
natürlich werde ich bald wieder zu einem arzt gehen, denn ich hab ja nur 20 tabletten und wenn ich weitermachen will, dann brauch ich ja mehr. also keine sorge, es wird schon gut gehen. es fühlt sich echt komisch an...
bis bald!
fanny
Fanny

Beitrag von Fanny »

hallo micha!
danke für deine antwort!!! ich hatte mich bis heute morgen trotz allem schon dazu durchgerungen weiterzumachen, habe aber bevor ich die nächste halbe geschluckt hab, den computer angemacht und mich wirklich sehr über deine ermutigende und zustimmende antwort gefreut!
ich danke dir vielmals dafür!
heute geht es mir schon besser. und du hast recht: heute fühlt es sich tatsächlich ein bisschen so an, als hätte ich einen joint geraucht. also wenn es so bleibt, werde ich s überstehen und ich hoffe sehr, dass diese pillen mir auch helfen! gestern war dagegen ein sehr schlechter "trip", aber eigentlich dürfte es ja jetzt nur noch besser werden, oder?
natürlich werde ich bald wieder zu einem arzt gehen, denn ich hab ja nur 20 tabletten und wenn ich weitermachen will, dann brauch ich ja mehr. also keine sorge, es wird schon gut gehen. es fühlt sich echt komisch an...
bis bald!
fanny
Anke
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Wohnort: Ostfildern

Beitrag von Anke »

Hallo Fanny,

zu diesem Thema möchte ich auch gerne was hinzufügen.

Generell ist es nicht hilfreich und gut (das weisst Du sicher selbst schon lange), allein, ohne Absprache mit dem Arzt, Medikamente einzunehmen, die vor längerer Zeit verordnet wurden. Mittlerweile kann sich ja Dein Zustand verändert haben!??!

Willst Du von uns allen eine gut gemeinte Antwort haben oder ein Zuspruch für Dein Verhalten? Ich kann - leider muss ich es Dir so schreiben - es nicht für gutheissen, "einfach" so, weil Du Mut hast, Tabletten zu nehmen. Ausserdem gibt es hier sicherlich auch andere Frauen, die dann evtl. auf den gleichen Gedanken kommen, es Dir nachzumachen.

Medikamente MÃœSSEN mit dem Arzt abgesprochen werden, nur dann sind sie hilfreich und wirkungsvoll!

Ruf Deinen oder einen anderen Facharzt an und besprich es mit ihm; früher oder später erfährt er es sowieso. Du möchtest doch schnell ganz gesund werden und nicht rumexperimentieren...

Alles Gute für Dich (sorry für die vielleicht etwas harten Worte...).
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Fanny

Beitrag von Fanny »

hallo,
anscheinend habt ihr nicht verstanden, worum es mir geht oder ihr wollt es nicht verstehen, sondern lieber darauf herumhacken, dass ich es nicht mit einem arzt abgesprochen habe.
ich habe nie gesagt, dass es richtig ist, es nicht zu tun und dass ich anderen dazu raten würde oder dass ich erwarte, dass ihr mir zustimmt in allem was ich tue...
es ist falsch nicht zum arzt zu gehen und alleine einfach medikamente zu nehmen. sie sind nicht umsonst verschreibungflichtig. mein gott! ich bin doch nicht bescheuert! was denkt ihr denn nur??? hab ich nicht fragen aufgeschrieben? ist nicht klar, dass ich gerne informationen bekommen hätte? warum wollt ihr mir standpredigten halten über etwas, was schon gegessen ist?
aber danke, meine nebenwirkungen sind anscheinend auch schon wieder fast vorbei. also behaltet doch für euch, wie es euch ergangen ist, ob ihr auch welche hattet, welche ihr hattet und wie ihr damit umgegangen seit und wann es besser geworden ist und wann die dosierung erhöht wurde und wann die wirkung eintrat.
ihr könnt ruhig noch ein paar beiträge schreiben über sachen die jeder weiß und keiner mehr vorgehalten zu bekommen braucht und darüber herziehen, dass ich es trotzdem tue. wenn es nicht ankommt, warum, wieso und weshalb, dann kann ich auch nichts mehr dazu sagen.
sorry, vielleicht ist es mal wieder nicht fair, so zu schreiben, aber ich bin ehrlich und deswegen sag ich euch auch, dass ich echt sauer bin, dass ich hier so hingestellt werde.
fanny
Micha

Verteidigung

Beitrag von Micha »

Hallo Leute,

um Fanny zu verteidigen, ihr habt sie wirklich nicht richtig verstanden. Sie hatte ja schon 20 Tabletten Citalopram von ihrem Artzt verschrieben bekommen, die hat sie nur nicht genommen weil sie Angst vor den Nebenwirkungen hatte. Sie ist schon sehr lange krank und hat auch schon alles probiert. Jetzt hat sie als letzten Strohhalm doch versucht die Tabletten einzunehmen.

Aber 20 Tabletten sind schnell weg, sie muss ja sowieso zum Artzt.

Ich habe meine letzte Ärtztin gewechselt, denn hätte ich auf sie gehört wäre ich schon lange wieder in der Klinik. Meine Medis seht ihr ja unten; die wollte sie mir komplett absetzen obwohl es mir gerade prima geht. Mein neuer Artzt schüttelte nur den Kopf und fuhr mit den herkömmlichen Tabletten fort.

Versteht mich bitte nicht falsch. Niemand sollte eigenmächtig rumexperimentieren. Ich meinte auch, nach meiner ersten Depression, die Tabletten weglassen zu können und schwups war ich in der nächsten drin. Doch oft denke ich die Ärtzte verschreiben die Medikamente, an denen sie am meisten Kohle verdienen.

Also soviel zum "Medikamentenmißbrauch", eure Micha
Bärchen

Das ist doch wohl nicht wahr...

Beitrag von Bärchen »

Hallo,
ich habe mich sehr über Fannys Reaktionen geärgert. Was wir hier zeigen, ist Verantwortungsgefühl. Soll es uns egal sein, dass jemand etwas macht, was gefährlich ist? Und dann diese letzte Abfuhr, die sie uns erteilt hat, ist echt unter der Gürtellinie. Ich bin auch schon seit 6 Jahren krank und studiere - nebenbei bemerkt - Medizin. Ich weiß also wirklich, was läuft. Und diese Haltung "der Arzt wird mit mir schimpfen, deshalb will ich nicht hingehen" ist doch für einen erwachsenen Menschen echt peinlich. Im Normalfall "schimpfen" Ärzte nicht und wenn doch, dann zu Recht. Fanny, Du hast scheinbar mit Deinem Arztkontakt Mist gebaut, also zeige die Größe und stehe dazu. Mir ist es auch schon mehrmals so gegangen, dass ich einem Arzt nicht mehr vertraut habe und deshalb selbst an meinen Medikamenten gedreht habe. Ich spreche somit aus Erfahrung.
Aber eins habe ich gelernt: Fanny ist ein Forum-Teilnehmer, der sofort um sich schlägt, wenn sie nicht zu hören bekommt, was sie hören will. Auch wenn ich mir weiterhin Sorgen um sie mache, werde ich ihr nicht mehr gutgemeinte Mails schreiben: Sie verträgt ganz offensichtlich die Wahrheit nicht.
Liebe Grüße an Euch,
Bärchen
Ava

Liebe Fanny

Beitrag von Ava »

Liebe Fanny,

Du allein entscheidest, ob Dir die Ratschläge helfen, und ob Du sie annimmst. Du schämst Dich, weil Du einen Zickzackkurs fährst, aber ich kann das verstehen - wenn man lange krank ist und schon einiges ausprobiert hat, dann landen auch schon mal Tabletten in der Schublade, und dann geht es einem nicht besser, dann überlegt man wieder, nimmt man sie doch, dann kriegt man Bedenken, nimmt eine oder zwei, legt die Schachtel wieder weg. Ich kenne das alles sehr gut.
Trotzdem ist es wichtig, dass Du für Dich ganz allein einige Fragen klärst, und zwar ja oder nein, ganz klar, nicht heute vielleicht ja und morgen doch lieber nein.
Will ich mich mit Medikamenten behandeln lassen? Wenn ja: Habe ich genügend Vertrauen zu meinem behandelnden Arzt, oder ist es notwendig, dass ich mir einen anderen suche? Wenn nein: Welche anderen Wege kann es für mich geben, um aus der Depression herauszukommen, denn es gibt auch Wege ohne Medikamente, das beweisen die vielen Frauen, denen es heute - auch ohne Medikamente - wieder gut geht.

Ich wünsche Dir alles Gute

Ava
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