abhaengig von Medikamenten?

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Steffy

abhaengig von Medikamenten?

Beitrag von Steffy »

Hallo

Gestern hatte ich wieder die gelegenheit mit einer Patientin aus meiner klinikzeit zu reden. WIr verstehen und super und ich mag sie sehr gerne. Nur doof das sie so weit wegwohnt. Ich habe ihr erzaehlt wie es mir geht und das ich jetzt endlich die medikamentenerhoehung habe. Da meinte sie, ich sei abhaengig von den Medikamenten. Das ich ohne sie es nicht schaffe. Das gefuehl habe es nicht zu schaffen. Ich habe aber nur eine ehoehung verlangt weil ich wirklich nicht mehr kann und ich will einfach nur die feiertage ueberstehen ohne mcih wie einen nassen sack durch zu schleppen. Die kinder sollen doch auch ein schoenes weihnachten haben. Macht das mich schon abhaengig?
Sas

Beitrag von Sas »

Bist Du sicher, dass sie sich nicht ein bißchen mißverständlich ausgedrückt hat? Von Deinen Medis kann man soweit ich weiß nicht körperlich abhängig werden. Und was hat sie für ein Problem, wenn eine ne höhere Dosis braucht. Ich meine, is ja schön für sie, wenn sie's ohne schafft, aber bei manchen gehts halt nicht anders. Vielleicht gehört sie selbst zu den Menschen, die es auf Biegen und Brechen ohne schaffen müssen und es als eine persönliche Niederlage empfinden, wenn es ohne nicht mehr geht. Sie kann ja wirklich sehr nett sein, aber vielleicht hat sie einfach diese Einstellung. Ich seh das nicht so. Einige brauchen Medis, bei anderen geht es ohne. Das heißt ja nicht, dass Du das Zeug ewig nehmen musst. Halt nur so lange, bis die Körperchemie wieder stimmt. Aber nun, jedem das Seine. Wenn sie das so meint, dann meint sie das halt....

LG, Saskia
Steffy

Beitrag von Steffy »

Hallo Sas

Ich glaube schon das sie sich missverstaendlich ausgedrueckt hat. Sie ist nicht so gut im deutsch schreiben. Es gab mir halt dann doch zu denken. Vielleicht meinte sie ja auch, das ich das gefuehl habe ich brauche die medikamente sonst geht es nicht. Oder so. Hmm. Im endeffekt sind wir ja alle junkies, die ihre taegliche dosis brauchen. Ach naja. Ich werde mit ihr heute nochmal reden wenn sie online ist.
Sas

Beitrag von Sas »

Hallo Steffy

naja, so kann man es sehen. Dann sind aber alle Diabetiker, Asthmatiker, Herzkranke usw. auch Junkies. Ich denke es ist schon ein Unterschied was man für Medis nimmt und was man damit bezweckt. Du willst ja von dem Zeug nicht high werden oder den absoluten Kick haben oder was weiß ich. Du willst nur normal sein. Weil Dein Stoffwechsel nicht vernünftig funktioniert braucht Dein Körper halt im Moment kleine Schubse. Und wie gesagt, es bedeutet nicht, dass Du es ewig nehmen musst. Und wenn Du es absetzt ist das was anderes, als wenn ein Süchtiger einen Entzug macht. Du hast nicht mehr das Verlangen danach, wie ein Süchtiger es immer nach seinem Suchtmittel haben wird, dass ihm die Dröhnung gibt.
Ich finde es nicht schlimm, wenn man wegen der Depri Medikamente nimmt.
Und ich finde es auch Quatsch, dass es Leute gibt, die sagen das wir es uns damit zu leicht machen und das der Weg ohne Medis der einzige ist. Genauso nervt mich allerdings, wenn irgendjemand es genau andersherum sagt und die alternativen Methoden verdonnert. Jeder hat seinen Weg da raus und alles ist okay.
Ja, rede nochmal mit ihr. Find ich schön, dass Du da jemanden gefunden hast. Ich kenne auch noch Leute aus meinen Klinikaufenthalten und ich fühle mich denen so nah wie sonst keinem.
I give you a hug!

Saskia
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Steffy,
genauso gut könnte man sagen: ich war fast 2 Jahre "auf Thera", also wirklich abhängig, ihn zu sehen, mit ihm zu reden. Na und? Es gab letztes Jahr eine Zeit, da musste ich ihn täglich anrufen, ich war alleine mit meiner Kleinen und dachte, ich drehe durch.
Heute habe ich nur noch kleinere Einbrüche (kurz vor Weihnachten kein Wunder) und dann kann es auch passieren, dass ich ihn mal wieder anrufe.
Auch Du wirst irgendwann wieder alleine laufen können, aber das merkst Du dann schon selbst, wann Du soweit bist.
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