Wie verläuft eine Verhaltenstherapie

Austausch von Erfahrungen mit Therapieformen, Infos, Tipps

Moderator: Moderatoren

Antworten
herzelmaus

Wie verläuft eine Verhaltenstherapie

Beitrag von herzelmaus »

Hallo ihr lieben,

ja, mich gibt es auch noch. HAb mich lange nicht gemeldet, weil es mir, wie ihr sicherlich gelesen habt, nicht mehr so gut ging. Hab dann immer nur still mitgelesen bzw. bin hier echt nicht mehr so oft drin gewesen.

Zu meiner ursprünglichen Frage:
Ich hab jetzt eine Verhaltenstherapeutin gefunden und bislang fühl ich mich auch ganz gut bei ihr aufgehoben. Nun ist meine Frage, läuft eine Therapie immer so, dass ich zu ihr gehe, sie mich fragt wie es mir seit dem letzten mal ergangen ist und ich erzähl ihr das dann alles und dann wird weiter geguckt?
Wir gar nicht nach den Ursachen geguckt und versucht diese Abzubauen und neue Wege aufzuzeigen? Mußt schon vorab ein paar Bögen ausfüllen was Familiären Hintergrund betrifft und Beziehungen etc..
Aber darüber haben wir noch gar nicht gesprochen.
sunrise

Beitrag von sunrise »

Hallo herzelmaus!

Ich bin seit 6 Monaten in einer VT und schreib einfach mal wie es bisher bei mir abgelaufen ist.

Ich habe neben der Depression noch eine generalisierte Angststörung, die Therapeutin hat schon in den probatorischen Stunden eine Vermutung geäußert woher die Angststörung kommt und ansosnten die Diagnose der postpartalen Depression gestellt.

Zu Beginn haben wir angenehme Aktivitäten für mich geplant und dann auch eigentlich nur darüber gesprochen. Und darüber wie die Woche gelaufen ist. Aber hier ging es auch schon konkret um aktuelle Probleme
(Erschöpfung, Gereiztheit) und wie die Situation für mich verbessert werden könnte (Hilfe durch den Partner/Eltern, Progressive Muskelentspannung).

Zwischendurch hat sie mir nur erklärt, wie die Depression biochemisch entsteht und ermutigt, dass es mir bald wieder besser geht.
Irgendwie wurde es aber nicht besser, sie hat mich dann an eine Psychiaterin übermittelt und ich habe angefangen AD zu nehmen.

Ich habe jetzt schon 18 Stunden weg und wir haben erst vor 3 Stunden damit begonnen Situationen zu analysieren, zu hinterfragen welches Gefühl dort ausgelöst wird und wie ein "besseres" Gefühl erreicht werden kann.
Die erste Zeit ist Stabilisierungsphase, danach beginnt dann die eigentliche "Arbeit".

Meinst du mit Ursachen ergründen die Vergangenheit/Kindheit?
Die Therapeutin hat mir gesagt, dass in der VT da nur ein kurzer Blick darauf geworfen wird, es steht nicht im Vordergrund.

Frage deine Therapeutin einfach wo du stehst und was die nächsten Schritte sind. Ich hab mir das nie getraut aber ich hätte mir damit auch einiges an Unsicherheiten und darausfolgender Verzweiflung über den Verlauf der Therapie ersparen können.

Viele Grüße
*Stern*

Beitrag von *Stern* »

Die Erfahrung hab ich auch gemacht, dass die Ursache und die Kindheit bei einer VT nicht im Vordergrund stehen. Wir hatten das zwar auch kurz besprochen, aber eigentlich nur, damit ich selber besser verstehe, wie es zu meinen Zuständen gekommen ist. Zu verstehen ist ja wichtig, um auch akzeptieren zu können und dann wiederum das Problem aktiv anzupacken 8)

Also bei uns wurde das nur zum Verständnis besprochen und sich ansonsten darum gekümmert, Situationen im Alltag, in denen ich mich depressiv, überfordert, unter Druck, gereizt oder sonst was fühle, zu analysieren, wie ich mich verhalten habe und was der "bessere" Weg für mich wäre. Und diese besseren Wege dann eben in weiteren Alltagssituationen zu üben, wenn es sich ergibt. Es wird also mehr auf das Jetzt und die Zukunft geguckt, als auf die Vergangenheit.
Larani85

Beitrag von Larani85 »

Ich fange gerade erst an mit der Therapie und ich kann nicht direkt sagen was es für eine Form ist. Ich leide unter PPD. Das äussert sich durch Gefühlskälte zum Kind. Mein Therapeut sagte mir, dass es einen Grund dafür gibt. Im Moment versteh ich es noch nicht, aber wir werden den Grund suchen und dann verstehen wir es und können dagegen vorgehen. Ich denke er wird alles hinterfragen was bisher in meinem Leben gelaufen ist.
Mami2009

Re: Wie verläuft eine Verhaltenstherapie

Beitrag von Mami2009 »

Hallo zusammen,

ich reihe mich hier mal ein. Bin seit einem guten Jahr in VT. Bei mir läuft es genauso ab.
Allerdings hat meine Therapeutin mir zu Beginn erklärt, dass sie nicht an eine PPD glaubt bei mir.
Obwohl sie zustimmen musste, dass ich die meisten Kriterien erfülle und auch die Fragebögen hier aus dem Netz mit einer schwachen bis mittel starken PPD erfüllen würde. Kann es sein, dass sie mir nur keine negative Botschaft übermitteln wollte, weil dies mich weiter hätte runter ziehen können? Sie hat zum Beispiel mal erwähnt, dass es nicht unüblich ist, dass Therapeuten bei Kidnern kein ADs ect. schriftlich diagnostizieren, da das Risiko hoch ist, dass es sich wieder legt oder doch keins ist, aber dem Kind ewig in Schule und später auch im Berif oder beim Abschluss von Versicherungen nachhängen kann.
Hat einer von euch Erfahrung, ob das gerne verheimlicht wird?

Gruß,
Mami 2009
Antworten