Depressionen durch Folsäure-Mangel?

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Milla

Depressionen durch Folsäure-Mangel?

Beitrag von Milla »

"Depressionen durch Folsäure-Mangel?

08.07.2003 - Anthropologie Depressionen durch Folsäure-Mangel?

Forscher vermuten Zusammenhang zwischen dem Vitamin und geistiger Gesundheit

Depressionen könnten zum Teil mit einem Mangel oder einer gestörten Verwertung von Folsäure zusammenhängen. Hinweise dafür haben norwegische Wissenschaftler gefunden, als sie bei knapp sechstausend Personen die Blutkonzentration der Aminosäure Homocystein bestimmten. Deren Abbau wird durch Folsäure gefördert, weshalb viel Homocystein im Blut auf einen Mangel an Folsäure hindeutet. Über ihre Ergebnisse berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Archives of General Psychiatry (Bd. 60, S. 618).

Tatsächlich waren die Studienteilnehmer, die hohe Konzentrationen an Homocystein im Blut hatten, doppelt so häufig depressiv wie die Personen mit den geringsten Mengen dieser Aminosäure. Einen weiteren Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Folsäure, einem Mitglied der B-Vitamin-Familie, und Depressionen erbrachte den Forschern um Ingvar Bjelland von der Universität in Bergen eine DNA-Analyse: Bei den Personen, die stark zu Depressionen neigten, war ein bestimmtes Gen verändert, das normalerweise im Folsäure-Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielt.

Gestützt werden die neuen Erkenntnisse durch frühere Experimente, nach denen Folsäure die Wirkung von Antidepressiva eindeutig verstärken kann. Auf welche Weise das B-Vitamin die Entstehung von Depressionen verhindern könnte, ist den Wissenschaftlern allerdings noch unklar. Sie vermuten jedoch, dass Folsäure an der Bildung bestimmter Substanzen im Gehirn beteiligt sein könnte. Fehlen diese, entstehen Depressionen und andere mentale Störungen. Für Bjelland bestätigt sich damit, dass Vitamine nicht nur für die körperliche, sondern auch für die geistige Gesundheit unentbehrlich sind."


http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=224523

Falls ihr ein Vitaminepräparat nimmt,dann prüfet ,ob Folsäure drin ist.Ich denke,ein Vitaminpräparat für Schwangeren und Stillenden wie Femibion ist wegen des Folsäureinhaltes deswegen am Besten.Das Präparat Folio enthält Jodid ud Folsäure,kann also zusätzlich zu einem Vitaminpräparat ohne Folsäure genommen werden.

Magnesium ist auch ein wichtiger Nervenmineralstoff,der zur Entspannung beiträgt.Der Tagesbedarf beträgt ca.300 mg pro Tag.Da das meiste Magnesium sich in den Randschichten des Getreideskornes befindet,enthalten raffinierte ,weiße Getreideprodukte (Weißmehl,weißer Reis) so gut wie kein Magnesium.Deshalb sind Vollkorngetreiden zu bevorzugen.

Und Fischöl,wie es im Produkt EPAMAX oder ISODISNATURA enthalten ist (300 mg EPA pro Kapsel,so daß mit 3 Kapseln die empfohlenen 1000mg EPA pro Tag leicht erreicht werden können) ist sicherlich auch sehr empfehlenswert,da immer mehr Studien die Hinweise liefern,daß die Omega 3 Fettsäure EPA eine große Bedeutung für die seelische Gesundheit hat.Mehr Infos darüber hier:

http://www.isodisnatura.de/sante_mentale.htm

http://www.isodisnatura.de/neuigkeit.htm?ID=45

http://medizin-der-emotionen.de/index.html

http://www.nofreudnoprozac.org/

„For uses linked to stress, anxiety and depression, studies suggest that it is necessary to take a dose of 1000 mg to 2000 mg (1 to 2 grams) per day of the essential fatty acid EPA.”

http://www.epamax.de/home.shtml

Omega 3 Fettsäuren sind Bestandteile der Gehirnzellen,tragen also zu ihrer Beweglichkeit bei ,die Informationen zwischen den Zellen können damit besser transportiert werden.Da das Gehirn sich ständig regeneriert (entgegen der langläufigen Meinung!),dafür aber Zeit braucht,ist eine Supplementierung mit EPA sicher nur langfristig sinnvoll,also über mehrere Monate oder Jahre hinweg.


Ich denke apersönlich daß ,weder Folsäure,noch Magnesium oder Fischöl Antidepressivas ersetzen können,d.h. allein eine Depression heilen.
Es kann aber sicherlich nicht schaden,sie zusätzlich einzunehmen,um die Genesung zu beschleunigen oder langfristig Rückfälle zu vermeiden,vor allem während und nach dem Absetzen von ADs.Und Folsäure ist während einer AD-Therapie ja wichtig,da es die Wirkung des ADs verstärken kann!

Frauen mit PPD,egal ob sie ADs oder nicht einnehmen,sollten also auf jeden Fall über eine Supplementierung mit diesen wichtigen Nährstoffen nachdenken!Diese Nährstoffe sollten normalerweise Bestandteil der täglichen Ernährung sein,um das Gehirn damit optimal ernähren zu können ,sie sind aber oft nur mangelhaft vorhanden,da die moderne,industrielle Ernährung sie verdrängt hat.Folsäure ist z.B. sehr hitze-und lichtempfindlich, geht also sehr schnell verloren.Dazu kommt,daß die Reserven des mütterlichen Körpers nach einer Schwangerschaft und evtl. einer langen Stillzeit leer sein können,weil der kindliche Organismus diese Nährstoffe im Mutterleib und in der Muttermilch dringend braucht.
Zuletzt geändert von Milla am 25:03:2006 10:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Melanie W.
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Medikamente

Beitrag von Melanie W. »

Liebe Milla,

ich schätze deine Beiträge sehr und finde es toll, dass du so viele Informationen zusammenträgst und hier weitergibst, denn damit hilfst du vielen betroffenen Frauen.

Eine Sache hat mich aber ein bisschen nachdenklich gemacht, und das ist das Thema Medikamente. In mehreren Beiträgen hast du sehr nachdrücklich zur Einnahme von Antidepressiva geraten, und der Halbsatz aus dem aktuellen Beitrag "Diejenigen, die sich weiterhin verweigern, Antidepressivas einzunehmen..." klingt in meinen Ohren ziemlich negativ. Bitte versteh mich nicht falsch - ich stimme dir 100%ig zu, dass das verbreitete "Negativ-Image" von Antidepressiva dringend aufpoliert gehört und dass für viele Frauen in einer akuten Depression Medikamente eine Hilfe von unschätzbarem Wert sind. Aber man kann das einfach nicht generalisieren. Jede Frau ist anders, jede Depression, jede PPD ist anders, die Ursachen sind unterschiedlich gelagert - und es gibt eben auch viele unterschiedliche Heilungsmöglichkeiten. Und nicht jede Frau, die sich bewusst gegen Medikamente und für einen anderen Weg entscheidet, ist damit auf dem "Holzweg".

Ich hoffe, ich habe mich nicht allzu missverständlich ausgedrückt oder gar jemanden verärgert. :oops: Ich bin überhaupt nicht gegen Medikamente eingestellt, absolut nicht, aber ich finde, wir sollten jeder Frau zugestehen, ihren eigenen und individuell richtigen Weg zu finden.

Liebe Grüße
Melanie

P.S.: Ich werde am Wochenende nicht auf eventuelle Antworten zurückschreiben können, da ich unterwegs bin - also nicht wundern, falls von mir nix kommt, bin schlichtweg nicht da... :wink:
snoopy

Beitrag von snoopy »

Hallo Melanie
Ich muß mich jetzt einklinken. Da Milla und ich in privatem Kontakt stehen ,da wir nicht weit auseinander wohnen und sie weiß, daß ich eine von der Sorte bin, die sich gegen die AD Einnahme sträubt,solange es geht fühle ich mich von diesem Satz angesprochen. Aber eigentlich nicht negativ, weil ich weiß daß sie irgendwie recht hat. Man schindet sich umsonst. Aber mein Leidensdruck ist anscheinend noch nicht groß genug und ein Dickschädel bin ich auch. Gottseidank. Wer weiß wo ich sonst schon wäre. Und so ein Tritt in den Hintern die richtige Richtung zu gehen schadet nicht!!!!!
Eure Snoopy
Milla

Beitrag von Milla »

Hallo Melanie! :D

Mir was es nicht bewußt,daß ich mit dieser Redewendung "sich verweigern" Frauen, die keine ADs nehmen,diskriminieren bzw. abwerten würde.Es war eigentlich nicht meine Absicht.Da es aber so verstanden worden ist,habe ich diesen Satz gestrichen.

Im Grunde sind Omega 3 Fettsäuren,Vitamine und Mineralstoffe für jede Frau mit PPD empfehlenswert,denn sie tragen zur optimalen Ernährung des Gehirns bei und auch zum allgemeinen Wohlbefinden,können also die Heilung einer Depression nicht allein hervorrufen,aber sehr wahrscheinlich unterstützen/beschleunigen.

Ich wollte hier die Frauen,die keine ADs nehmen wollen,nicht verurteilen.Ich hatte selber große Ängste wegen der NB und evtl. Absetzpb von synthetischen ADs und bin sehr froh,daß Johanniskraut bei mir so gut klappt,denn damit habe ich keinerlei NB gehabt und diese Stimmungsschwankungen,worüber so viele Frauen hier berichten,die synthetischen ADs nehmen,kenne ich (noch?) nicht!

Mein Standpunkt zum Thema synthetische ADs und Alternativheilmethoden (Homöopathie,Bachblüten,usw.) ist Folgendes:
*wissentschaftlich nachgewiesen ist die Wirkung von synthetischen ADs oder von pflanzlichem AD (Johanniskraut, hochdosiert und standardisiert) in Kombination mit Psychotherapie.
70 bis 80 % der Depressiven können damit schnell (innerhalb 4 bis 8 Wochen) aus der Depression herausgeholt werden.

*die Wirkung von Alternativheilmethoden hat sich zwar in Einzelfällen als hilfreich gezeigt,aber ihre Wirkung ist leider nicht wissentschaftlich nachgewiesen worden.D.h. wenn jemand diese Methoden ausprobiert,kann ihm keiner versprechen,daß es ihm helfen wird.Die Gefahr sehe ich dann,daß ein Depressiver seine Hoffnung in diese Methoden steckt und damit auch viel Geld,diese Hoffnung aber evtl. enttäuscht wird und er damit wertvolle Zeit verliert,also u.a. monatelange oder sogar jahrelange krank bleibt.

Ich bin überhaupt nicht gegen alternative Heilmethoden.Ich behandle mich selber seit 20 Jahren mit Homöopathie (wurde bzw. in Frankreich von einem Artz behandelt,behandle mich in Deutschland selber,teilweise mit sehr guten Erfolgen) .

Ich würde Frauen mit PPD empfehlen,es ruhig mit alternativen Heilmethoden zu probieren,falls sie keine synthetischen ADs nehmen wollen.Sollen diese Heilmethoden ABER nach ein paar Wochen oder Monaten keine wirkliche Heilung hervorrufen,würde ich ihnen empfehlen,es doch mit ADs zu probieren,um aus diesem Tief zuerst einmal herauszukommen.

Das muß nicht gleich synthetische ADs sein,denn ich bin sicher,daß ein gutes JOhanniskrautpräparat in der richtigen Dosierung auch viele Frauen helfen kann,vor allem wenn die PPD nicht zu schwer ist.

Ich finde es schade,daß erkrankten Frauen monatelange evtl. jahrelange krank bleiben,weil die Alternativmeidzinen bei ihnen wirkungslos bleiben und daß sie die Chance verpassen,wieder gesund zu werden,indem sie sich trotzdem weiterhin verweigern, ADs einzunehmen.

Aber weit von mir,der Gedanke,diese Frauen zu verurteilen!

Zu den synthetischen ADs wollte ich noch hinzufügen:sie können zwar meist schnell aus einer Depression herausholen,aber mir ist bewußt,daß sie nicht immer eine optimale Genesung hervorrufen.Manche Frauen hier fühlen sich mit ihrem AD sehr,sehr wohl.Andere dagegen klagen über miese Strimmungsschwankungen oder sind trotz des ADs immer noch depressiv,obwohl sie es seit Monaten oder sogar Jahren einnehmen.

Darum finde ich persönlich der Versuch mit Alternativheilmethoden absolut legitim.Soll dieser Versuch aber nicht fruchten,finde ich es schade,keinen Versuch mit ADs zu unternehmen,denn dann ist die Gefahr groß,daß die PPD chronisch wird.

Hätte Johanniskraut bei mir keine Heilung hervorgerufen,hätte ich einen Versuch mit einem synthetischen AD gewagt.Denn ich hatte schon vorher mit Homöopathie und Bachblüten umsonst ausprobiert und der Leidensdruck war bei mir so groß geworden (Selbstmordgedanken,große Ehekrise,kein Bezug zur Tochter,große Schwierigkeiten,den Alltag zu bewältigen,keine Lebensqualität),daß ich keine Alternative mehr hatte.

So, das war mein Standpunkt zu diesem heiklen Thema.Ich hoffe,daß ich niemanden damit verletzt habe,denn das war natürlich nicht meine Absicht!Und niemand hier soll sich durch meine Beiträge gezwungen fühlen,ADs zu nehmen oder Schuldgefühle empfinden,weil er keine AD nehmen will!Ich finde es sehr wichtig,daß jeder frei seinen eigenen Weg wählen darf und daß keiner anderen unter Druck setzt.Ich finde,es ist diese unbeschriebene Regel,die diesen Forum so wertvoll macht!

Also,Entschuldigung,wenn ich bei Frauen,die keine ADs nehmen (wollen),Schuldgefühle oder Druck erzeugt habe.Es war von mir ungeschickt.Ich hoffe aber trotzdem,daß ich durch diese Aufklärung hier ihnen Denkanstöße gegeben habe und daß sie damit den Weg der Heilung so schnell wie möglich finden werden !
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