erster termin

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Kirschblüte

erster termin

Beitrag von Kirschblüte »

hallo,
ich habe nächsten dienstag meinen ersten termin beim psychologen.
ich weiß nicht genau, wie das dann abläuft. kann ich mich irgendwie darauf vorbereiten? ich bin in letzter zeit oft verwirrt und weiß nicht, ob mir dann überhaupt einfällt, was ich sagen soll. manchmal habe ich 1000 gedanken im kopf und manchmal ist der kopf einfach leer. ich weiß nicht, wie ich anfangen soll, ihm mein problem zu erzählen.

ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir ein paar tipps geben könntet.

Liebe Grüße, Kirschblüte
gummibaer

Beitrag von gummibaer »

Liebe Kirschblüte,

ich hatte vor meinem ersten Besuch bei meiner Psychotherapeutin auch Angst, dass ich wichtige Dinge beim Erzählen vergesse, oder zu unstrukturiert erzähle etc. Deshalb hab ich mir vorher Stichworte aufgeschrieben, die ich dann mitgenommen hab und nach denen ich dann vorgegangen bin, hat eigentlich ganz gut geklappt. Ausserdem musst Du beim ersten Mal ja gar nicht an alles denken, zum einen fragen die nach, wenn sie was nicht kapieren und zum anderen triffst Du den ja dann in Zukunft regelmässig - falls die Chemie zwischen Euch stimmt. Ich drück die Daumen, dass Du mit ihm klarkommst.

Liebe Grüsse
Sanne
Kirschblüte

Beitrag von Kirschblüte »

ich war heute beim psychologen.
und besser geht es mir nicht.
ich bin noch nachdenklicher als vorher und weiss nicht was ich davon halten soll. die schmerzen, die ich seit der geburt vor 4 jahren habe, hören sich wohl nicht nach psychosomatischen schmerzen an. also ist es nichts organisches und nicht psychosomatisch. was ist es denn dann? ich konnte mich dem psychologen gar nicht wirklich öffnen. ich hab nur erzählt wie lange ich arbeite, welche untersuchungen und operationen ich schon hatte. dann hab ich ihm gesagt, dass ich immer schlecht drauf, traurig und nachdenklich bin. er hat mich gefragt, woran das liegen kann. dann hab ich gesagt, wegen der geburt etc. und weil ich so viel arbeite. er: "eine wochenbettdepression ist ja hormonell bedingt und nach so langer zeit müsste es ja eigentlich wieder gut sein". ich glaube langsam es ist meine schuld. ich bilde mir das alles nur ein. ich bin gar nicht krank, ich bin nur nicht so fröhlich wie andere und empfindlicher. jeder ist mal traurig oder weint mal. ich hab wohl einfach einen schlechten oder schwachen charakter. ich muss mich nur irgendwie zusammenreissen. die geburt ist ja echt schon ewig her. warscheinlich hab ich das schon lange verarbeitet und bilde mir alles nur ein. ja ich weine gelegentlich, wenn ich daran erinnert werde. eigentlich geht es mir sehr gut. ich habe einen traumjob, mein sohn ist ein engel, mein freund ist immer noch bei mir, obwohl ich manchmal bescheuert bin.
so eine therapie hilft mir nicht wirklich. ich konnte mich warscheinlich nicht besonders verständlich ausdrücken. vielleicht liegt es an mir, nicht am therapeut. ich kann eben nicht so gut mit leuten reden. ich konnte mich gar nicht öffnen. das hätte ich mir echt sparen können.
warscheinlich sehen depressive menschen echt anders aus als ich und wenn alle sagen, sie beneiden mich, dann muss es mir doch auch gut gehen.
jetzt habe ich mir so viel von einem therapeuten erhofft, und dann geht es mir doch nur schlechter.

Liebe Grüße
Spirit

Beitrag von Spirit »

hallo kirschblüte!

also ich würde an deiner stelle nicht so schnell aufgeben. such dir nochmal ne therapeutin die sich auf ppd versteht. wenn du dich dem thera nicht so öffnen konntest dann war er einfach nicht der richtige. die chemie zwischen patientin und thera sollte schon stimmen.
gib nicht nur dir die schuld.

ich werde auch oft beneidet, weil ich seit 12 jahren sehr glücklich verheiratet bin und wir 2 süße kinder haben. (auch wenn sie oft recht zickig sind. *g*) und trotzdem ist bei mir einiges im argen.

versuch es wirklich nochmal mit einer anderen thera!!!

lg
und alles gute
spirit
gummibaer

Beitrag von gummibaer »

Liebe Kirschblüte,

auch ich denke genauso wie Spirit schon schrieb, dass es einfach nicht der richtige Therapeut für Dich war. Zumindest kommt es mir schon etwas komisch vor, dass er gleich gesagt hat, das kann gar keine PPD sein, weil das schon längst wieder gut sein müsste. Ich will dem ja nicht zu nahe treten, aber ich glaube er hat wirklich ziemlich wenig Ahnung. Gibt es denn keine andere Therapeutin irgendwo bei Dir in der Gegend? Am besten wäre schon eine, die sich auch wirklich mit PPD auskennt - hast Du mal hier bei Schatten und Licht bei der Liste der Fachleute geschaut, ob jemand bei dir in der Nähe drauf ist?

Klar, dass Du nach so einer Aussage alle Schuld bei dir suchst, ich hatte in der Klinik beim Aufnahmegespräch auch so einen "Volltrottel", der mich allen ernstes zu mir sagte: "Wenn Sie doch so eine süsse Tochter haben, können Sie doch gar keine psychischen Probleme haben." Da wollte ich am liebsten gleich wieder heim und meine Koffer gar nicht erst auspacken. Denn auch ich glaubte, dass ich an allem selbst Schuld war und mich nur mal ein bisschen mehr zusammenreissen müsste etc. Zum Glück gabs damals in der Klinik noch viele andere Ärzte, die viel einfühlsamer waren......... (dieser Idiot arbeitet mittlerweile glaub ich auch nicht mehr dort).

Ich mein, meine Kleine wird im Dezember auch 4 und ich bin mir selbst nach der langen Zeit nicht sicher, ob ich wirklich ne PPD hatte (auch wenn die Ärzte das diagnostiziert haben) und ob ich nicht vielleicht nur zu blöd war, mich in der Rolle als Mutter zurechtzufinden - aber ich wäre damals ohne Klinik und Therapie nicht in der Lage gewesen, mein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Was ich damit sagen will, egal ob Du jetzt eine PPD hast, oder nicht, so wie Du Deine Situation schilderst, brauchst Du eine Therapie und zwar bei jemandem der nicht nur mit solch blöden Sprüchen daher kommt. Auch wenn es nervig ist, such bitte weiter (und versuchs vielleicht mal bei ner Frau, die im besten Fall selbst Mutter ist - zumindest hab ich die Erfahrung gemacht, dass die einem viel besser helfen können, als irgend so ein "Möchtegern-Therapeut").

Liebe Grüsse

Sanne
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