Frage zu Osteopathie bei Mutter-Kind-Bindungsstörung

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Neka

Frage zu Osteopathie bei Mutter-Kind-Bindungsstörung

Beitrag von Neka »

Hallo,

habe mir heute einen Termin bei einer Osteopathin besorgt, die zwar gute Erfahrung mit Depressionen hat, aber nicht mit PPD. Möchte auf diesem Weg aber auch gerne herausfinden, ob ich (evtl. auch wegen Notfallkaiserschnitt/Vollnarkose) eine gestörte Bindung zu meinem Kind habe. Ist ja mein erstes und ich weiß ja, dass die Mutterliebe auch erst allmählich wachsen muss und irgendwas ist da auch zwischen mir und der Kleinen, aber ich bin einfach soo verunsichtert und weiß nicht, wie sich das "richtig" anfühlen muss. Manchmal guck ich sie an und denke: "Du bist zwar echt niedlich, aber ich raff's einfach nicht, dass du mein Kind sein sollst!"

Und wenn ich ein böses Tief habe, dann bin ich auch mal echt wütend auf sie, dass sie jetzt nicht schlafen will oder so. Oder ich denke, sie sollte lieber woanders aufwachsen, weil sie es dort besser hat und ich und mein Mann der Verantwortung eh nicht gewachsen sind und sie und wir besser dran sind, wenn wir getrennte Wege gehen...

Jetzt hab ich sie mir gerade vor den Bauch gebunden und sie schläft friedlich an meiner Brust und ich kann mir gar nicht vorstellen, so etwas gedacht zu haben, aber in Tiefpunkten passiert es halt...

Wann weiß ich denn, ob das "normale" Gefühle sind oder unsere Bindung gestört ist?

Und meine eigentliche Frage zur Osteopathie: Meint ihr, die Osteopathin könnte uns da helfen, auch wenn sie da keine speziellen Erfahrungen hat? Müsste ich meine Tochter dann zu der Untersuchung mitnehmen? Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht?
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo Neka,

ich hatte eine Bindungsstörung zu meinem Sohn. Die Geburt war furchtbar udn ich bekam am 2. Tag danach die erste Panikattacke - das war der Beginn der PPD. Ich hatte Angst vor meinem Sohn, wollte nichts mit ihm zu tun haben, er war mir fremd und ich spürte keine Liebe. Das war schrecklich und stürzte mich noch tiefer in die Depression. Als es mir nach ca. 3 Monaten anfing, besser zu gehen, spürte ich so ganz langsam Gefühle für meinen Sohn in mir. Es dauerte danach noch einige Zeit bis ich die Liebe zu ihm das erste Mal richtig spürte. Das waren schlimmen Monate, denn neben der Depression plagten mich furchtbare Schuldgefühle. Heute weiß ich, dass ich ihn immer geleibt habe. Ich konnte diese Liebe nur nicht sofort spüren, da sie durch die Depression verdeckt war. Es mußte mir erst besser gehen und dann kam sie von ganz alleine. Viele Deiner Gedanken kenne ich von mir selbst aus dieser schlimmen Zeit.
Ob Dir eine Osteopathin dabei helfen kann, die Bindung zu Deinem Kind aufzubauen weiß ich nicht. Ich bin da etwas skeptisch. Ich hatte dieses Jahr auch mit meinem Sohn 4 Termine bei einer Osteopathin, zwar aus anderem Anlass, aber ich konnte bisher keine Erfolge sehen. Also entweder war sie nicht gut oder die Methode ist eben für manches doch nicht so geeignet auch wenn Osteopathen das gerne beschreiben.

Ich würde Dir empfehlen, eine Therapie zu machen. Ich selbst mache seit diesem Sommer eine tiefenpsychologische und es tut mir sehr gut. Vieles wird bearbeitet und manchmal kommen die Tränen, aber ich merke, dass da jemand ist, der mich versteht, ernst nimmt und mit mir fühlt. Das alleine ist Gold wert.
Weißt Du, je besser es Dir geht, desto besser ist es auch für Dein gut. Du mußt jetzt gut für Dich sorgen. Und glaube mir, die Liebe und Bindung zu Deinem Kind ist da, auch wenn Du sie manchmal in Frage stellst.

LG,
Nora
Marion

Cranio-Sakral-Therapie kann helfen!

Beitrag von Marion »

Hallo Neka,

ich habe meinen Sohn am 26.11. per Kaiserschnitt bekommen und danach waren wir eine knappe Woche getrennt, weil er in die Uniklinik verlegt werden musste.

Seit der Entbindung leide ich schon an einer Wochenbettdepression, habe es aber erst am 15.01 geschnallt, dass ich Hilfe brauche. Ich war u.a. bei einer Osteophatin, zu der ich morgen wieder gehe. Sie hat mir und meinem Sohn schonmal geholfen (bei mir als ich schwangerschaftsbedingte Migräne hatte und bei meinem Sohn wegen schlechtem Trinken und leichten Verdauungsproblemen). Mir hat die Cranio-Sakral-Therapie geholfen. Aber es kann dir passieren, dass es danach etwas schlechter wird ehe Besserung eintritt. Bei mir war es so, dass Sie mich sehr gefordert hat (bin auf dem Behandlungstisch in einen Sekundenschlaf gefallen) und ich nacharbeiten würde. Das war auch der Fall! Ich habe danach viel gearbeitet und auch viel geweint. Leider brauchte ich dann auch ein Medikament, das ich mir am Montag nach dem Osteophatietermin besorgt habe. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass die Cranio mir geholfen hat, da ich bereits stabiler geworden bin, bevor das Medi wirken konnte.

Ich werde morgen nochmal mit der Osteophatin sprechen, insbesondere wegen der krassen Reaktion auf die letzte Behandlung und natürlich auch darüber, dass ich jetzt opipramol einnehme (das ist der günstigere "Bruder" von Insidon. Wenn ich mit der Osteophatin gesprochen und die nächste Reaktion auf die Therapie erlebt habe, melde ich mich wieder. Wichtig ist, dass du dir eine(n) gute(n) Osteophaten/in suchst. Frag doch mal deine Hebamme, so bin ich auch an meine gekommen. Meine Hebamme hat mir auch eine gute Therapeutin empfohlen, die selber vierfache Mutter ist.

LG und alles gute für deinen Weg, du schaffst das!

Marion die ihr Kind auch von Anfang an geliebt hat, es aber erst jetzt manchmal realisiert.
Marion

Besuch bei der Osteophatin

Beitrag von Marion »

Hallo Neka,

ich war am Freitag bei der Ostephatin und habe ihr vom Medikament und den Folgen der letzten Behandlung berichtet.

Auch diesmal habe ich etwas nachgearbeitet, aber bei weitem nicht so schlimm, wie beim letzten Mal. Dafür geht es mir seit gestern (Montag, 09.02) so gut, wie seit Erkrankungsbeginn nicht mehr. Auch der Tag ist gut, trotz miesem Wetter. Ob das die Cranio war oder was anderes, weiß ich natürlich mit.

Dir alles Gute
Marion
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