Therapie die 2.

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bambam

Therapie die 2.

Beitrag von bambam »

Hallo Mädels!

War heute wieder bei meiner neuen Therapeutin (2. Stunde) und hab mich wohl gefühlt. Sie hat mich sehr viel gefragt bzgl. meiner Stimmung und meiner Vergangenheit und hat mir auch viele neue Sichtweisen aufgezeigt.

Ich fühle mich gut aufgehoben - vor allem weil ich das Gefühl habe, dass sie sich mit mir und meiner "Geschichte" auseinander gesetzt hat. Sie hat total viel von dem was ich ihr in der letzten Stunde erzählt habe wieder aufgegriffen bzw. wieder zur Sprache gebracht.

Sie will mit mir ergründen, warum ich so denke wie ich denke bzw. warum ich so fühle. Woher meine Agressionen kommen, meine Gereiztheit, meine Unruhe und auch mein unbehagen unserer Wohnung gegenüber. Find ich sehr interessant...

Allerdings hat sie mich zum Schluß - nachdem ich ihr auch vom Skiurlaub und meinen Gedanken erzählt habe - darauf aufmerksam gemacht, dass sie (sollte sie das Gefühl haben, dass es mit meinen ZG`s "akut" bzw. "ernst" oder so wird) mich in dem Fall dann wohl zu meiner "Sicherheit" und der der Kleinen eher auf eine (ich sags jetzt mal so) stationäre Behandlung "drängen" muß. Was die liebe Bambam dann wieder leicht schockiert hat... :roll: Sie meinte, sie müsse mich (auch aus berufstechnischen Gründen) darauf hinweisen wobei sie momentan keinen Grund dafür sieht. Ich entgegnete ihr dann gleich, dass ich immer dachte, dass meine fürchterliche Angst vor diesen Gedanken doch auch ein Zeichen sei, dass ich diese Gedanken nicht in die Tat umsetzen würde. Das bejahte sie dann auch und meinte nochmals, dass sie mir dies nur sagen muss...

Das hat mich echt wieder umgehauen: ich hab mich schon in der Zwangsjacke gesehen - getrennt von meiner Kleinen, meinem Mann und meiner gewohnten Umgebung... Das hat meine leichte Angst wieder verstärkt - schließlich kommen solche Worte von einem "Profi", versteht ihr, was ich meine?!

Haben eure Therapeuten euch das auch gesagt? So nach dem Motto zur eigenen Absicherung?!


Liebe Grüße von einer wieder verunsicherten
Bambam
smaugerl

Beitrag von smaugerl »

Liebe Bambam,

schön das du dich bei deiner Therapeutin wohl fühlst - ist ganz wichtig für den Erfolg :-)

ist klar, das du jetzt verunsichert bist wegen der Aussage der Therapeutin, aber sie muss dich wahrscheinlich aus beruflichen Gründen darauf hinweisen, wie sie ja schon selber gesagt hat - und für mich ist dass doch auch ein Zeichen, das sie ihren Beruf ernst nimmt und dir wirklich helfen möchte :-) Ich glaub einfach das ist so eine Urangst bei uns Müttern mit ZG - weit weg von unseren Lieben und komplett ruhiggestellt :roll: diese Angst hab ich auch heute noch, wenn mal wieder ein ZG vorbeischaut bei mir - aber keine Angst, auch du wirst es schaffen!


Ich wünsch dir für heute einen ruhigen Abend und alles Liebe

smaugerl
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Liebe Bambam,

sei nicht gleich verunsichert, sondern ziehe das Positive aus der Sitzung und da gibt es wahrlich genug für dich!

Ich habe erst mal eine Frage an dich : wenn jemand aus deiner Familie oder deinen Freunden in deiner Gegenwart Selbstmordgedanken äußert, was machst du dann? Rufst du keinen Arzt zur Hilfe? Und wenn der Notarzt eintrifft und er auf eine "akut" sm-gefährdete Person trifft, was macht dieser? Er weist ein! Recht so. Zum Schutz des Patienten und zum Schutz anderer.

Davon hat aber deine Therapeutin nicht gesprochen. Sie sagte wohl etwas von drängen, weil sie sich einfach absichern muss und dich darauf hinweisen, dass sie das tun wird. Eben dir empfehlen, dich in eine Klinik zu begeben. Sie spricht dann eine Empfehlung aus. Das ist ihr Recht. Dafür ist sie da. Sie sprach aber gewiss nicht davon, dass du da rein gehörst oder dass das passiert.

Bitte ziehe da einen klaren Unterschied. Die Dame kennt dich nicht. Sie muss dich darauf hinweisen. Bitte denke daran, dass sie sich "die Mühe" gemacht hat, um auf Dinge aus der letzten Sitzung einzugehen und sie ist in erster Linie daran interessiert dich zu begleiten und dich zu unterstützen. Aber sie hat dich zu ihrer eigenen Sicherheit und auch zu deiner darauf hinweisen, dass sie dich nicht einweisen wird, sondern dich - wenn sie der Überzeugung ist - auf einen Klinikaufnenthalt aufmerksam machen wird. Nicht mehr und weniger ist der Fall, es sei denn, jemand äußert ganz klar den Gedanken, dass er nicht mehr Leben möchte. So habe damals auch ich meinen Bruder in die Klinik gebracht! Ich will dir keine Angst machen, aber bei den Worten musst du einen klaren Unterschied sehen zwischen "muss", "kann" und "soll".

LG AmoebeMS
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo Mädels!

Danke für eure Antworten...!

Allerdings bin ich trotzdem noch sowas von verunsichert... Fühl mich wie ein "Zombie", dem geraten wurde, sich irgendwann einweisen zu lassen...

Ich habe diese Gedanken - aber ich habe auch eine riesige Angst vor diesen Gedanken. Für mich wäre es das allerschlimmste auf der Welt, wenn meine Gedanken die Realität werden würden. Deswegen geht es mir auch immer so schlecht - weil ich das nicht will. Im Endeffekt hat doch jemand, der keine ZG`s hat, die gleichen Gedanken. Nur das der dann einfach sagt: was für ein Schmarrn und gut ist es. Mir dagegen machen meine Gedanken Angst.

Schon so lange kämpfe ich mit diesen ZG`s - mal mehr mal weniger, manchmal auch überhaupt nicht. Für mich sind diese Gedanken so schlimm weil sie sich gegen etwas richten, was mir am Wichtigsten ist...

@smaugerl: du hast recht. Dieses getrennt sein von meinem Kind und meinem Mann wäre für mich grausam...

Wenn ich so darüber nachdenke ist mir aufgefallen, dass ich solche Gedanken z. B. nie gegenüber meinem Hund oder einem anderen Menschen hatte. Der ebenfalls hilflos ist bzw. auf mich angewiesen ist. Allerdings bedeutet er mir nicht so viel wie mein Kind. Aber ich käme nie auf die Idee, ihm was anzutun. So gesehen denke ich eben, dass ich im Bezug auf mein Kind ALLES richtig machen will und mich umso mehr hineinstresse und deshalb diese Gedanken habe...

Meine Freundin war entsetzt als ich ihr erzählt habe, was die Therapeutin gesagt hat. Sie meinte ich solle nicht alles erzählen (bzgl. der ZG`s) - nicht das ich am Ende noch "Zwangseingewiesen" oder so werde - nur wegen dieser Gedanken die ich habe. Damit hat sie mich auch wieder verunsichert.

Wenn ich das Objektiv sehe sage ich mir, dass es die Pflicht der Therapeutin war, mich darauf hinzuweisen. Allerdings hat mich diese Aussage sehr verunsichert - Hypochonder-Angsthase-Bambam denkt eben wieder ständig darüber nach...


Liebe Grüße,
Bambam
smaugerl

Beitrag von smaugerl »

Liebe Bambam,

vielleicht kannst du dieses Thema gleich beim nächsten Mal besprechen mit deiner Therapeutin - erzähl ihr von deinen Ängsten, die ihre Aussage bei dir auslösen - weil es ist schon wichtig für den Erfolg deiner Therapie, das du alles offen mit ihr besprechen kannst - und nicht verheimlichen, so wie deine Freundin empfiehlt, ist meine Meinung- denn diese gemeinen ZG verschwinden nur,wenn man gegen sie ankämpft und das ist ja auch Sinn und Zweck deiner Therapie :-)

ich wünsch dir einen schönen Tag!

lg
smaugerl
lotte

Beitrag von lotte »

Bammellinchen ;)
klar verunsichert die Aussage, aber wie Amöbix schon treffend schrieb: Es wäre eine EMPFEHLUNG! Und keine Zwangseinweisung.
Von dem Vorschlag Deiner Freundin halte ich so rein gar nichts - wenn du was geheim hälst bei der Thera, kannste es gleich lassen ;)

Meine größte Angst war immer die vor ner Ohmnacht: falle um, Freund nicht da, Kinder nicht versorgt.
Weisst Du, wie oft dieser Ernstfall eingetreten ist: NIE!!!!! Und ich bin mir sicher, er wird auch demnächst nicht eintreffen. Weil meine Angst - so wie bei deinen ZG - davor zu gross ist und wir uns ständig damit beschäftigen. Ohnmächtig wird man zb mal einfach so, aber nicht, weil man jahrelang drüber nachgedacht hat, wie es dann wohl wäre. Und so ähnlich sehe ich das mit deinen ZG.

Ich habe es mittlerweile geschafft, diese Gedanken auszusortieren, oder wenn sie kommen, drüber zu lachen. Sicher ist das nicht einfach, aber die Übung macht den Meister. Und die Zeit spielt auch mit. Du machst lange damit rum, nie ist was passiert!!!!

Alles richtig machen mit dem Kind, damit setzt du dich unter Druck. Keine von uns kann das, das ist aber überhaupt nicht schlimm, weil wir immer noch sehr gut für unsere kids sorgen, mehr als mancher Haudegen vielleicht!

Lass die Gedanken fahren ... schick sie auf ne Reise ... nix mit Einweisen ;)

LG
Lotte
gwen

Beitrag von gwen »

Liebe Bambam,
beruhige dich erstmal! Ich denke, deine Thera hat sich evtl einfach nur falsch ausgedrückt und es ist ihr gar nicht bewusst gewesen.

Ich denke, der emtscheidene Punkt ist, dass sie nicht meinte, Dich in eine Klinik zu stecken, damit du keine Gefahr für andere bedeutest sondern um Deinen Leidensdruck schneller und gezielter durch einen stationären Aufenthalt zu mildern. Das ist aber letztendlich ja immer noch DEINE Entscheidung. Meiner Thera hat mal was ähnliches geäussert, bei unserem ersten Telefonat, als ich ihr meine Situation und meine ZGs schilderte, da sagte sie auch, wir müssten dann in den weiteren Gesprächen schauen, ob das ambulant oder stationät therapiert werden muss, hat mich auch in angst und Panik versetzt, denn auch für mich wäre es das schlimmste, von meinem Kind getrennt zu sein. Danach war aber nie wieder die Rede davon. Deshalb denke ich, dass das wohl echt so ein pro Forma Satz ist. Alles andere würde ich absolut nicht verstehen, denn in jeder Literatur zum thema steht, das von Zglern null Gefahr ausgeht.
Das es dich verunsichert hat, kann ich bestens nachvollziehen, als ich Deinen Beitrag gestern las, gingen meine Gedanken auch erstmal den "alten Weg" ...ach du sch...was ist, wenn du es doch machst...usw. ich hab mich dann aber direkt gestoppt und zur vernunft angehalten, objektiv darüber zu denken und mich nicht wieder in so einen Kreisel zu begeben.
Ich denke, Du solltest beim nächsten Mal mit der Thera gleich zu Beginn drüber reden, denn da stimme ich Lotte zu, wenn Du nicht offen bist, wird es auch nichts bringen. Ausserdem wird es Dich beruhigen, da nochmal in Ruhe mit ihr drüber zu sprechen, da bin ich von überzeugt.
LG
Gwen
bambam

Beitrag von bambam »

Hallo!

Mensch Mädels, warum zerfleischt man sich selber nur so sehr?!

Theorie-Bambam weiß ja auch, dass sie das sagen mußte. Aber Bammel-Bambam findet dann immer wieder neue, krasse ZG`s. Und dann denkt Bammel-Bambam: vielleicht hat sie ja recht - und ich gehöre in eine Klinik. So krasse Gedanken und diese Angst sind doch nicht normal...

Sagt mir bitte einfach nur, dass ich mir zuviel Gedanken um eigentlich nix mache... :roll:

Ist doch echt erstaunlich was sich unser Gehirn so ausdenken kann - zumindest bei mir. Gehts euch auch so?

War grad bei meiner Heilpraktikerin/Hormonspezialistin. Mit der hab ich das nochmal ausgewertet. Sie meinte auch, dass das ein ganz normaler Hinweis wäre. Sie meinte, dass dies eine Absicherung der Therapeutin ist - mehr nicht. Wie auch immer - verunsichert hat mich das trotzdem. Und gerade deshalb hab ich richtig viele so krasse ZG`s....

Meine Heilpraktikerin hat eben auch gemeint, dass ich das alles schon wieder hin bekomme - auch wenn ich das im Moment überhaupt nicht glauben kann... Und das kann ich momentan auch nicht glauben... :roll:
So überzeugt wie sie war desto weniger überzeugt war ich...

Vielleicht liegt alles auch echt daran, dass mein Progesteron-Wert und meine SD-Werte (leichte Ãœberfunktion) nicht gerade in der Norm liegen und ich auch durch die SS etwas empfindlich bin...

Liebe Grüße,
Bambam
Deria

Beitrag von Deria »

Hallo bambam,

ist es nicht auch gut zu wissen, das da jemand ist, der dich ernst nimmt und im Zweifelsfalle mal sagt, was Sache ist?

Ich weiß aus eigener Erfahrung, das Absprachen notwendig sind und sie appeliert da auch an dein Verantwortungsbewußtsein. Das du dir Hilfe holst, wenn es mal nicht mehr geht.
Ich mache diese Absprachen auch mit meiner Therapeutin, die sehr viel und sehr engmaschig für mich da ist, grad im Moment, wo's mir echt schlecht geht.
Natürlich denke ich dann auch manchmal: ach, wäre besser, ich wäre nicht da. Und was soll eine Therapeutin dazu sagen? Mich verpflichten, mir eine Nummer herauszusuchen, eine Klinik, in die ich für den Notfall gehen kann.
D.h. nicht, ich muss für Wochen verschwinden, manchmal reicht in einer akuten Situation auch eine Nacht, ein oder zwei Tage....
Nur das du weißt, das du etwas tun müsstest.
Wir sprachen dann auch über Klinik.
Das manchmal ambulante Therapien nicht ausreichend Unterstützung sein können, weil es eben nur einmal die Woche für eine Stunde ist und wir manchmal mehr brauchen.
Meint sie auch.
Ich war in den letzten 10 Jahren insgesamt 2,5 Jahre in Kliniken.
Kannst du dir vorstellen, wieviel Bock ich darauf habe, schon wieder gehen zu müssen?
Aber...wie weit mich diese stationären Aufenthalte gebracht haben, das vergesse ich so so oft.
Sie sind Hilfe wie Therapie auch ist. Deswegen sind wir nicht mehr gestört als andere. Es gibt sie eben, weil Hilfe nötig ist.
Vielleicht kannst du das auch sehen und ich finde, deine Therapeutin ist sehr kompetent und macht sich Gedanken.

lg
Deria
lotte

Beitrag von lotte »

Ach Bammelbamm,

du untersagst Dir einfach, mal auf Deine eigene Stimme, dein Inneres zu hören. Es bringt Dir wenig bis nix, wenn dir alle möglichen Docs und Theras dieser Welt erklären, es wird schon wieder. DU musst dran glauben.

Deine Sorgen um nix - ein typisches Beispiel für deine generalisierte Störung. Bitte schau mal auf die Site, die ich Dir im anderen Post genannt habe!

Du kommst vor lauter Grübeln nicht zu nem Ergebnis, auch ein typisches Symptom für Deine GA. Du stoppst mittendrin, anstelle dir das zu Ende zu denken : Was ist der worth case? Eine Klinik, wie Deria schon schreibt, sicher nicht!

Typisch auch, dass du ganz am Schluss deines posts wieder auf die Organik und SS kommst, du hast doch da jetzt alles abgecheckt, oder? Dann hak das Thema auch mal ab! Sonst drehst du dich nur weiter im Kreis.

Ich würde Dich gerne mal in den Arm nehmen und Dir alles persönlich erklären ... wie Du leidest und grübelst und andersrum, ich kann deine Erschöpfung förmlich spüren ;(

LG
Lotte
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