Heute war meine erste Therapiestunde...

Austausch von Erfahrungen mit Therapieformen, Infos, Tipps

Moderator: Moderatoren

Antworten
Neue Mami

Heute war meine erste Therapiestunde...

Beitrag von Neue Mami »

...und nun habe ich ganz gemischte Gefühle. Ich finde die Psychologin sehr nett und möchte auch gerne bei ihr die Therapie machen, aber jetzt ist alles wieder hochgekommen und ich habe wieder so sehr Angst und Herzrasen, ich habe Angst einfach umzufallen usw.

Wieso kommt jetzt alles wieder hoch? Und wird das mit der Zeit besser, eigendlich hab ich mir das anders vorgestellt :(
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo,

es ist oft so, dass man sich nach einer Therapiestunde schlechter fühlt. Und du hast dir eh schon den Grund genannt: Es kommt alles hoch. Das ist nötig, damit das ganze dann auch "abarbeiten" kann. Dazu muss man den Dingen ins Auge sehen und da sind auch sehr oft Gefühle, Erlebtes usw. das sehr, sehr weh tut. Das kenne ich auch noch von meiner Therapie.

Aber das wird mit der Zeit immer besser, denn die "Baustelle" wird mit jeder Stunde kleiner.

Sprich auch ganz offen mit deinem Therapeuten darüber, dass es dir nach der Sitzung schlecht ging. Möglicherweise kommt ihr dem "warum" auf die Spur, was dich an der Sitzung so bewegt hat!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Neue Mami

Beitrag von Neue Mami »

Danke Marika für deine liebe Antwort. Ich werde mit meiner Therapeutin darüber reden, sie hat auch gemeint ich soll zuerst noch eine Nacht drüber schlafen oder mich evtl. noch mit anderen Therapeuten in Verbindung setzen bevor ich entscheide ob ich wirklich bei ihr bleiben will. Schließlich ist das die erste psychologische Betreuung in meinem Leben. Ich hab aber ein seht gutes Gefühl bei der Frau und was ich auch toll finde, ist das ich meine kleine Tochter mit in die Therapiestunde nehmen darf. :D
Heute geht es schon ein wenig besser und es ist bestimmt ganz wichtig die ganzen Dinge die einem Angst machen aufzuarbeiten um wieder gesund zu werden.
Freu mich schon auf die nächste Sitzung.
mici

Beitrag von mici »

Hallo Neue Mami,

sag noch mal schnell, wie alt Deine Tochter ist, hab ich gerade nicht parat.
Ich habe meine Tochter auch manchmal mit bei der Therapie, allerdings merke ich deutlich, wie sich die Stunden, in denen sie dabei ist, von denen unterscheiden, in denen ich mit dem Therapeuten alleine bin. Ich bin dann doch etwas offener und freie und muss nicht auf meine Tocher Rücksicht nehmen, denn die Kleien haben ja oft schon sehr sensible Antennen dafür, wenn mit Mami etwas nicht stimmt.

Es freut mich aber, dass Du Dich bei der Psychologin wohlfühlst, das ist wirklich die wesentliche Grundvoraussetzung für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Und für mich ist es nach der Therapie auch immer schlimmer als vorher. So im ALltag ist man sich udn seinen Gefühlen halt doch nicht immer so auf der Spur und wenn man sich dann für eine kurze Weile nur sich selbst widmet, kann das u. U. sehr anstrengend udn ungewohnt sein. Das ist aber eigentlich ein gutes Zeichen, weil ihr dann im Therapieprozess Dinge von Bedeutung zu fassen hattet!

Lieben Gruß,

MICI
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Mir ging es am Anfang in den Therapiestunden ähnlich. Es ging mir sehr schlecht danach, weil ich eben ehrlich zu mir und meiner Therapeutin war und endlich dies Gefühle zugelassen habe, die mich im Innern so gequält haben.

Später habe ich mich sehr darauf gefreut, bei meiner Psychologin alle Schleusen öffenen zu dürfen. Weinen zu dürfen, Zwangsgedanken aussprechen zu dürfen und mich eben einfach schwach fühlen. Dadurch habe ich viel gelernt und es wurde immer besser im Alltag.

Es ist ein gutes Zeichen, daß Du Dich wohl fühlst bei ihr. Probier es einfach noch ein paar Stunden aus und entscheide dann, ob Du dabei bleibst.

Alles Gute von Leuchtkäfer
Neue Mami

Beitrag von Neue Mami »

@Mici Meine kleine Tochter ist 6 Monate alt. Ich habe leider unter der Woche niemanden der auf sie aufpassen könnte, aber sie ist ein sehr braves und pflegeleichtes Kind und sie wird denke ich nicht stören, sie schläft meist schon im Auto ein, da mach ich mir keine Gedanken. Naja, das war ja meine erste Sitzung ich kann mir ja auch nicht zuviel davon erwarten, jetzt wird zuerst mal alles aufgearbeitet und nach einigen Therapiestunden werde ich mich sicher dran gewöhnen.

@Leuchtkäfer Ich denke auch, dass es sehr wichtig ist über seine Ängste in der Therapie zu reden oder wenn einem das Gefühl überkommt zu weinen, das ist ein Ort wo man sich vor nichts scheuen braucht, das ist schön zu wissen, dass man seinen Gefühlen freien Lauf lassen kann.
Elisabeth11

Beitrag von Elisabeth11 »

HI,

meine Thera hat das damals mit einem Verbandwechsel verglichen.
Es tut einfach jedes Mal wahnsinnig weh, die Wunde zu reinigen, aber du musst das machen, damit sie gut zuheilt und nicht unter der Oberfläche eitert oder so.

Von daher kenn ich das sehr gut, was du beschreibst, aber glaub mir, es wird leichter.

Lg E
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 9949
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Das ist ein wunderbarer Vergleich mit dem "Verband". Genau so ist es und so kann man ich das bildlich richtig vorstellen!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Antworten