Tiefenpsychologische Therapie

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Leuchtkäfer

Tiefenpsychologische Therapie

Beitrag von Leuchtkäfer »

hallo,

ich habe direkt nach meiner ppd eine verhaltentherapie angefangen und abgeschlossen und fand sie für mich sehr erfolgreich und lehrreich.

nun riet mir meine psychiateri (meine psychologin habe ich nicht erneut kontaktiert) ggf. eie tiefenpsychologische therapie u machen, um u sehen, warum ich anscheinend seit der ppd auf streßsituationen mit erneuten depressionen reagiere.

wie läuft so eine therapie ab? ich bin ein sehr handfester mensch und brauche auch in einer therapie interpretationshilfen. psychoanalyse wäre also nichts für mich.

wer hat erfahrung mit tiefenpsychologischer therapie und kann mir ein bißchen was berichten?

danke an euch, leuchtkäfer
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Marika
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Beitrag von Marika »

Ein liebes Hallo,

ich hatte ja eine Kombi aus Verhaltens-und Tiefenpsychologischer Therapie. Ich kann heute sagen, dass beide Teile sehr, sehr wichtig für mich waren. Ich habe im Tiefenpsychologischen Teil erfahren, was die Ursachen für meine Depression und die Zwänge sind. Das war der Grundstein dafür, dass ich die ganze Erkrankung ANNEHMEN konnte. Durch das Annehmen viel dann auch die Arbeit daran viel leichter.

In einer Tiefenpsychologischen Therapie musst du dich drauf einstellen, dass bis in die Kindheit geschaut wird. Und auch eine vermeintlich schöne Kindheit kann dann "Kratzer" bekommen - wobei aber wichtig ist zu sagen, OHNE SCHULDIGE ZU SUCHEN!!!! Das ist ganz wichtig - es geht hier "nur " um das VERSTEHEN, wobei das immens wichtig für mich war!!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Nachtschatten

Beitrag von Nachtschatten »

Hallo Leuchtkäfer,

ich mache eine tiefenpsychologische Therapie und jetzt sind wir gerade dabei meine Kindheit aufzuarbeiten. Wie Marika schon schrieb, ist es hier die "Hauptaufgabe" nach den Ursachen zu forschen und die liegen bei mir in der Kindheit. Es ist wichtig zu verstehen, warum man so ist wie man ist. Für mich war es ein langer Weg bis ich bereit war in meine Kindheit wieder "einzutauchen". Aber diese Form der Therapie hat bei mir schon so einige "Aha-Momente" ausgelöst. Es hilft mir persönlich sehr viel zu wissen, warum wieso und weshalb ich so ticke wie ich ticke.

Bei meiner letzten Sitzung habe ich mit meinem Kinder-Ich Zwiesprache gehalten. Das war echt heftig muss ich sagen. Mir wurde schlecht und schwindelig, soetwas hatte ich vorher noch nie (!). Aber auch wenn der Weg zum verstehen warum schwierig ist, es lohnt sich bestimmt. Ich will erkennen und verstehen. Denn wie sagt man: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

Ich denke, es wird dir auf deinem Weg ganz bestimmt helfen. :-)

Liebe Grüße,
Nachtschatten
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