Erhöhung Citalopram?

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AussieGirl83

Erhöhung Citalopram?

Beitrag von AussieGirl83 »

Hallo an alle Erfahrenen hier,
ich nehme wegen meiner Wochenbettdepression seit 3 1/2 Wochen Citalopram. Erst 4 Tage 10 moltontücher, seitdem 20mg. Ich habe recht schnell eine erste Verbesserung gespürt, habe aber das Gefühl, die letzten 2 wo stagniert es. Mir ist immer noch jeden morgen sehr übel, ich habe immer in so Wellen wieder Angst und/ oder bin traurig. Dazu bin ich gerade dabei meine r Schilddrüse wieder richtig einzustellen. Die ist sicherlich nicht unschuldig an der ganzen Situation.
Mein Psychiater hat jetzt vorgeschlagen dass ich auf 30mg erhöhe aber ich bin mir unsicher. 1. stille ich, 2. lese ich hier immer wieder wie schwierig und langwierig das Ausschleichen ist. Was meint ihr denn?
lg
Filomena

Re: Erhöhung Citalopram?

Beitrag von Filomena »

Hi du,

Meiner Erfahrung und meines Wissens nach wirken die Antidepressiva erst nach 2-3 Wochen.Dazu kommt natürlich dir ganze Hormonumstellung nach einer Geburt...
Ich würde dir raten noch abzuwarten- ich weiß es ist schwierig aber es braucht leider Geduld bei Depressionen...
Wünsche dir viel davon und suche dir so viele Inseln wie möglich zum Energie tanken!wenn es in ein paar Wochen immer noch nicht besser ist, würde ich wahrscheinlich auch erhöhen. - nach Absprache mit dem doc.

LG
AussieGirl83

Re: Erhöhung Citalopram?

Beitrag von AussieGirl83 »

Hey,
jetzt sind ja ein paar Tage vergangen, danke auch für deine Rückmeldung. hätte ganz vergessen zu antworten, tut mir leid.
ich nehme jetzt seit mittlerweile 6 Wochen Citalopram und es geht mir insgesamt besser. allerdings immer noch nicht gut. an einzelnen Tagen fühle ich mich fast wieder "normal", aber an den meisten eben nicht. wenn ich es richtig verstanden habe, sollten die Tabletten ha inzwischen ihre volle Wirkung entfaltet haben, oder? ich habe ja schon 3 Wochen nach der Geburt mit den Medikamenten begonnen, also sehr schnell reagiert, was ja anscheinend oft dabei hilft dass es auch schnell besser wird.
nächste Woche habe ich wieder Termin bei dem Neurologen, der mir das Citalopram verschrieben hat und wollte eure Meinung hören ob ich jetzt noch steigern soll oder noch weiter warten. mit mehr als 20mg würde ich wahrscheinlich nicht mehr stillen wollen, deshalb wäre das schon ein großer Schritt. aber andererseits hätte meine Tochter ja deutlich mehr von einer gesunden Mama, oder?
manchmal habe ich Angst dass es nie wieder ganz weg geht....
ps: Therapie mache ich auch. da bin ich nächste Woche auch und werde darüber beratschlagen
engel-07

Re: Erhöhung Citalopram?

Beitrag von engel-07 »

Hallo Du,

Es war auch bei mir so, dass es wenige Tage gab wo es "gut" war, die meiste Zeit war die Depression trotzdem spürbar. Ich habe insgesammt 6 Monate Medikamente genommen. Auch ich stand vor der Entscheidung nicht mehr zu stillen. Ich habe dann auch aufgehört, weil ich es meinem Kind nicht zumuten wollte noch mehr Medikamente mitzutrinken. Aber es war schon schlimm für mich. Ich habe mich als Versagerin gefühlt. Trotzdem war es die richtige Entscheidung. Es brachte mir auch den Vorteil, dass mein Mann in der Nacht den Kleinen füttern konnte. Irgendwann kam ich nicht mehr mit den NW der Medikamente zurecht. Mein Weg in die Heilung führte über die Homöopathie. Wäre das vielleicht auch für dich eine Möglichkeit? Für mich war es das Beste was ich machen konnte. Aber jeder muss für sich selber einen Weg finden...
Ich kann dir leider nur sagen, du brauchst viel Geduld. Aber es wird besser. Auch wenn man meint das es dies nie wieder wird. Doch das wird es!

Lg
AussieGirl83

Re: Erhöhung Citalopram?

Beitrag von AussieGirl83 »

danke für deine Rückmeldung. am Anfang dachte ich auch, nicht stillen wäre ein Versagen, aber in vielen Gesprächen mit meiner Hebamme und meiner Therapeutin habe ich verstanden dass es nicht so ist in dass es meiner Tochter am besten geht wenn es mir gut geht. das wäre also kein Drama, zumal das stillen bei uns auch nicht unproblematisch ist.
ich habe zum Glück keine Nebenwirkungen und das Citalopram hätte bei mir auch schon nach sehr kurzer Zeit eine Verbesserung gezeigt, was wohl ein gutes Zeichen ist.
was genau hast du denn homöopathisch gemacht? ich bin da grundsätzlich offen für aber momentan nicht als Ersatz für die Antidepressiva. vielleicht als Ergänzung?
lg
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Marika
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Re: Erhöhung Citalopram?

Beitrag von Marika »

Hallo!

Du brauchst noch Geduld, ein AD kann viel, aber zaubern gehört leidet nicht dazu.😉 Eine Ppd ist eine schwere Erkrankung und oft ist eine begleitende Therapie nötig. Es steckt ganz viel dahinter, also alte Verhaltensmuster z.b. die einem gar nicht aufgefallen, die aber eben in einer Therapie erarbeitet werden können.

Und sowas dauert, das ist nicht in wenigen Wochen erledigt, leider. Es stecken viel Arbeit an sich selber in dieser Thematik drinnen. Schau also unbedingt was du noch für dich finden kannst dass dir hilft.... Therapie, Homeöpathie.... Usw....
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
AussieGirl83

Re: Erhöhung Citalopram?

Beitrag von AussieGirl83 »

danke, Marika, das weiß ich ja. übe mich auch wirklich in Geduld. meine Frage geht ja auch eher dahingehend, wie eure Erfahrungen mit Erhöhungen sind, geht es einem damit noch mal deutlich besser oder habe ich mit 20mg genug und "muss " den Rest mit Therapie und anderen Wege schaffen?
ich bekomme meinem Alltag alleine hin und habe zwischendurch immer Tage an denen ich mich relativ gut fühle, mir dann auch Zeit für mich nehmen kann und will, und mich an meinem Kind freue. aber es gibt auch genug Tage an denen ich schon mit einem Knoten im Bauch aufwache, Angst vor allem habe und nur weinen könnte....
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Marika
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Re: Erhöhung Citalopram?

Beitrag von Marika »

Eine Erhöhung kann auf jeden Fall "den Durchbruch" bringen. Mit 20 mg Citalopram bist du eher noch am unteren Spektrum des Möglichen. Ich persönlich habe sehr von meinen Erhöhungen profitiert und würde - wenn ich entscheiden müsste - eine Erhöhung dem Stillen vorziehen. Es ist wichtig stabil zu werden und dafür braucht es die richtige Dosis. Und wie du schreibst, ist eine Mama der es gut geht, ganz wichtig für das Kind. :D Wenn es dir nicht gut geht, hast du z.B. Stresshormone in deinem Kreislauf, die durch die Muttermilch ebenfalls auf das Baby übergehen und das ist nicht gut.

Was ich eigentlich in meinem ersten Beitrag sagen wollt ist, dass man auch mit AD noch Schwankungen und Tiefs haben kann. Auch mit der passenden Dosis kommt das noch vor. Allerdings kann man dann beobachten, dass die Tiefs weniger lange und weniger heftiger werden. Wenn die guten Zeiten zunehmen, dann bist du auf dem richtigen Weg. :wink:
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
engel-07

Re: Erhöhung Citalopram?

Beitrag von engel-07 »

Hallo Du,

etnschuldige dass ich mich erst jetzt melde! Bei mir war es so, dass nach dem absetzten der Ad die Depression wiederkam. Ich kam aber mit den Nw schon während der Einnahme nicht zurecht und für mich war klar das ich keine Medikamente mehr nehmen will. So kam ich zur Homöopathie.
Der Verlauf der Genesung war bei mir wie mit der Medikamenteneinahme nur ohne NW und der Gefahr, dass ich Rückfällig werde. :)
Wichtig ist dabei ist, dass du dir jemand suchst, der die klassische Homöopathie nach Hahnemann (der Begründer) anbietet. Diese arbeiten Ganzeitlich und zwar nur im Gebiet der Homöopathie ohne etwas anderes damit zu vermischen. Natürlich kannst du Homöopathie auch unterstützend zu deiner jetzigen Medikamenteneingabe machen. Rede einfach mit dem Homöopath beim Erstgespräch darüber. Vertrauenswürdige Homöopathen bieten dir einen gemeinsamen Weg an, den ihr zusammen gehen könnt. Und zwar immer nur so viel, wie du im Moment bereit bist zu gehen.
Wichtig ist (so wie auch bei normalen Ärzten), dass du jemand findest, bei dem du dich aufgehoben fühlst.


Liebe Grüße
AussieGirl83

Re: Erhöhung Citalopram?

Beitrag von AussieGirl83 »

danke euch beiden.
bin in Sachen Erhöhung immer noch unschlüssig. ich habe inzwischen durchaus immer wieder richtig gute Tage. aber dazwischen eben auch welche an denen ich durchgängig heulen könnte. vielleicht gebe ich der sacheceinfsch noch ein bisschen Zeit. würde gerne auf jeden Fall noch den dritten Monat stillen voll machen, also noch etwa zwei Wochen. wenn es bis dahin über noch so ist, könnte ich mir eine Erhöhung vorstellen. will nur auf keinen Fall mit Tabletten Abstillen weil die auch die Depression wieder antreiben können.
also ich gehe regelmäßig zu eine Heilpraktikerin die allerdings TCM macht, also hauptsächlich Akupunktur, keine Homöopathie. werde aber mit ihr auch noch mal über die Homöopathie reden. bin für so was immer offen.
LG
engel-07

Re: Erhöhung Citalopram?

Beitrag von engel-07 »

Hallo Du,

ich finde es immer schön, wenn man für neues offen ist. Red mal mit deiner Heilpraktiker darüber, vielleicht kennt sie ja jemand der die klassische Homöopathie anbietet. Ich kann dir nur nochmals aus Erfahrung sagen, dass es wirklich wichtig ist jemanden zu haben, der dich konstitunell behandelt. Die Konstitutionsbehandlung geht einfach "tiefer". Viele Ärzte und Heilpraktiker haben eine Seminar oder auch mehrere über Homöopathie gemacht, das heißt aber nicht, dass sie sie auch von Grund auf gelernt haben.
Ich würde ja auch nicht behaupten, nach 2 Wochenenden das ich jemanden behandeln kann. Eine gute Homöopathieausbildung dauert mind. 1 Jahr.
Und es ist wie bei allem, wenn man von vielem vieles ein bischen kann ist es nicht so gut, als wenn man sich auf einem Gebiet speziallisiert.

Was das Stillen angeht.... hör auf deinen Bauch. Wenn es sich für dich richtig anfühlt noch weiter zu stillen und du es aushälst, dass es Tage gibt an denen du nur heulen musst, dann tu es. Wenn du das Gefühl hast, dass es doch zu viel wird, dann hör auf zu stillen... Jedem ist am Besten geholfen, wenn es DIR gutgeht!
plueschi06

Re: Erhöhung Citalopram?

Beitrag von plueschi06 »

Huhu

Also ich durfte die ganze Schwangerschaft und Stillzeit das Citalopram und seroquel nehmen.
Es wurden Fachärzte kontaktiert, die Pharmaindustrie usw und die haben alle grünes Licht gegeben
engel-07

Re: Erhöhung Citalopram?

Beitrag von engel-07 »

Hallo Du,

ich habe mal im Netz gesucht und eine Seite von einem klassischen Homöopathen gefunden. Da kannst du nachlesen, wie die Homöopathie arbeitet:

http://www.homoeopathiewolf.de/klassisc ... -muenchen/

LG
AussieGirl83

Re: Erhöhung Citalopram?

Beitrag von AussieGirl83 »

plueschi06 hat geschrieben: 10:05:2017 13:31 Huhu

Also ich durfte die ganze Schwangerschaft und Stillzeit das Citalopram und seroquel nehmen.
Es wurden Fachärzte kontaktiert, die Pharmaindustrie usw und die haben alle grünes Licht gegeben
danke. ich habe es halt inzwischen von gleich 2 Apothekerinnen gehört, dass sie mir von mehr abraten...
habe auch mit meiner Therapeutin geredet und wir sind zu dem Schluss gekommen dass wir erstmal bei 20mg bleiben. es ist schon so viel besser geworden...hattw jetzt bis auf kurze Momente wirklich eine ganze Woche voller guter Tage und könnte wieder richtig lachen.
AussieGirl83

Re: Erhöhung Citalopram?

Beitrag von AussieGirl83 »

engel-07 hat geschrieben: 11:05:2017 11:04 Hallo Du,

ich habe mal im Netz gesucht und eine Seite von einem klassischen Homöopathen gefunden. Da kannst du nachlesen, wie die Homöopathie arbeitet:

http://www.homoeopathiewolf.de/klassisc ... -muenchen/

LG
danke dir! das klingt auf jeden Fall interessant. werde mich damit mal beschäftigen und mich nach einem guten Homöopathen umhören.
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