Benötige dringend eure Ratschläge und Erfahrungen

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Mattea

Benötige dringend eure Ratschläge und Erfahrungen

Beitrag von Mattea »

29:08:2017 14:48

Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier und habe bis jetzt nur mitgelesen. Zur Zeit befinde ich mich in der 31. SSW und leide seit Mai an starken aggressiv-sexuellen Zwangsgedanken und einer schweren Depression. 10 Wochen war ich stationär in einer Klinik und bin jetzt in der Tagesklinik, aber mir geht es trotz Medikamente überhaupt nicht besser.
Ich hatte vor neun Jahren schon einmal eine solche Phase und damals wurde es nach drei Monaten und Citalopram sowie Seroquel besser, aber diesmal überhaupt nicht.
Angefangen hat alles ganz plözlich im Mai. Ich hatte nach Absprache mit dem Arzt das Citalopram auf 10 mg heruntergefahren, Seroquel nahm ich schon jahrelang nicht mehr. Aber nach ca. 4 Wochen begann die Hölle und ich landetet in der Klinik. Wie gesagt trotz Erhöung des Citaloprams und Wiedereinsetzen des Seroquels keine Besserung.
Ich kann mich nicht auf mein Wunschkind freuen, geschweige denn irgendetwas für es kaufen. Jeder Tag ist die Hölle für mich. Da ich dreimal täglich 1mg Tavor bekomme, halte ich es irgendwie aus, könnte mich aber nicht um ein Kind kümmern, obwohl ich Unterstützung hätte. Ich habe solche Angst, dass dieser Zustand nach der Geburt anhält und mich in den Selbsmord treibt. So kann ich nicht leben. Aber ich will das doch gar nicht. Ich will für meine Familie da sein. Es ist mein erstes Kind und eine Eizellenspende. Ich musste bis zur 12 SSW Hormone nehmen.
Hat jemand ähnlich Schreckliches erlebt und kann mir Mut machen und auch erklären, warum die Medikamente nicht wirken? Ich würde mich über Antworten freuen, denn ich bin mittlerweiler wirklich sehr verzweifelt.
LG Mattea
Zuletzt geändert von Mattea am 30:08:2017 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
Mattea

Re: Nach wochenlangem Klinikaufenthalt

Beitrag von Mattea »

Schade, dass ich noch keine Antwort habe. Mich würde nämlich wirklich interessiere, ob andere in der Schwangerschaft ähnliche Erlebnisse hatten und wie es ihnen nach set Geburt ergangen ist. Wirkenden Medikamente grundsätzlich in der Schwangerschaft anders? Hat jemand da vielleicht auch Erfahrungen. Ich verstehe einfach nicht, warum nach 3 Monaten citalopram nicht mehr greift :|
Ich würde mich freuen wirklich überhaupt Antworten und Tipps freuen. LG Mattea
plueschi06

Re: Benötige dringend eure Ratschläge und Erfahrungen

Beitrag von plueschi06 »

Hey

In der Schwangerschaft hatte ich die Gedanken nicht,sie kam erst danach.
In der ss nahm ich durchweg escitalopram
Nessi90
Beiträge: 74
Registriert: 04:04:2017 20:50

Re: Benötige dringend eure Ratschläge und Erfahrungen

Beitrag von Nessi90 »

Hallo!
In der Schwangerschaft hatte ich diese 'Gedanken nicht. Bei mir haben sie nach der Geburt angefangen. Schlage mich jetzt auch schon 8 Monate damit herum wo es mal bessere und mal schlechtere Tage gibt. In letzter Zeit überwiegen wieder die schlechteren.
Ich bin gerade dabei Fluoxetin auf 40 mg zu steigern.
Liebe Grüße
Lilly

Re: Benötige dringend eure Ratschläge und Erfahrungen

Beitrag von Lilly »

Hallo Mattea,

was sagt denn Dein Arzt dazu, dass die Medikamente nicht wirken? Vielleicht brauchst Du ein anderes Medi.
Eigentlich sollte in der Zeit schon eine Wirkung eintreten. Machst Du nochmal eine Therapie?
Vielleicht kann sie Dich inzwischen unterstützen.

Tu Dir viel Gutes und halte durch!
Liebe Grüße
Lilly
plueschi06

Re: Benötige dringend eure Ratschläge und Erfahrungen

Beitrag von plueschi06 »

Ich habe 6 Jahre escitalopram und seroquel genommen,auch in der ss, was erlaubt war. Voriges Jahr im Oktober wurde das escitalopram abgesetzt da die Depression wieder kam. Dann nahm ich 4 Monate Mirtazapin wovon ich heftige Nebenwirkungen hatte. Dies wurde dann abgesetzt und wieder escitalopram gegeben.aber irgendwie wirkt es diesmal nicht so wie damals.
Ich möchte aber nicht haufen anderes probieren. Stationär wurde mir Venlafaxin gegeben was der horror für mich war
Mattea

Re: Benötige dringend eure Ratschläge und Erfahrungen

Beitrag von Mattea »

Vielen Dank für eure Antworten. Die Ärzte sagen zu der ganzen Sache nur, dass Ihnen wegen der Ss mit Medikamenten die Hände gebunden sind und Citalopram gut verträglich sei. Ich habe es ja auch vorher genommen und nur reduziert. Warum es jetzt nicht wirkt, bleibt mir ein Rätsel. Vielleicht werden Medikamente in der Ss anders vetstoffwechselt..... Keine Ahnung. Zur Zeit befinde ich mich nach 10 Wochen stationär in der Tagesklinik, aber es wird nicht besser und ich weiß langsam nicht, was ich den Therapeuten noch erzählen soll. Ich gebe mein Bestes, aber jeder Tag ist eine Qual. Gibt es jemanden hier, der vielleicht auch während der Ss Probleme hatte und mir berichten kann, wie es nach der Geburt verlaufen ist. Ich entbinde an einer Uniklinik mit angeschlossener Psychosomatik. Da habe auch schon einen Termin.
Darf ich fragen, welche Gedanken ihr hattet? Bzw habt? LG Mattea
plueschi06

Re: Benötige dringend eure Ratschläge und Erfahrungen

Beitrag von plueschi06 »

Huhu

Ich habe aggressive Zwangsgedanken. Habe Angst mir oder mein Kindern was anzutun
Graureiherin
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Beiträge: 530
Registriert: 07:01:2015 12:57

Re: Benötige dringend eure Ratschläge und Erfahrungen

Beitrag von Graureiherin »

Hallo Du,

wegen den Medis kannst Du Dich evtl. mal bei www.embryotox.de erkundigen. Die Forumsfrauen die das getan haben, waren mit der Beratung sehr zufrieden. Mit dem Wissen kannst Du evtl. nochmals an Deinen Arzt herantreten.

Ansonsten hatte ich während der Schwangerschaft keine ZGs aber ich kannte ZGs von meiner ersten Zwangsepisode als junge Erwachsene. Die zweite Episode kam dann für mich völlig überraschend zwei Monate nach der Geburt.

Ich hatte aggressive Zwangsgedanken mit den Inhalten meine Tochter (und auch andere Personen) mit dem Messer (oder auch mit etwas anderem) zu ermorden. Tja, klingt echt richtig übel. Aber war so. ZGs sind brutal und gnadenlos.

Geholfen hat mir letztendlich eine auf Zwänge spezialisierte Verhaltenstherapie in Kombi mit gut wirkenden Medis und der Austausch im Forum. Im Forum wird auch immer wieder empfohlen sich Sachwissen anzueignen. Das hilft ebenfalls. Les Dir mal Beiträge zu Thema Zwänge hier durch... das hilft schon.

Kennst Du Dich mit ZGs fachlich etwas aus? Welche Theras hast Du gemacht?

mit herzlichem Gruß und Du benötigst viel Kraft, Geduld und musst stetig an Dir arbeiten.

Die Graureiherin
postpartale Zwangserkrankung 10/2012
Cipralex bis 2014
Rückschlag 2015, wieder Escitalopram bis 15mg
langsame Reduzierung auf 5 mg Escitalopram seit Juli 2017
Verhaltenstherapie beendet seit September 2017
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Marika
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Re: Benötige dringend eure Ratschläge und Erfahrungen

Beitrag von Marika »

Ein liebes Hallo auch von mir!

Auch ich litt sehr an aggressiven ZG meinem Kind gegenüber - das begann ca. 5 Wochen nach der Geburt. Ich hatte auch ZG ich könnte mein Kind sex. belästigen. Alles natürlich absoluter Schmarren - ZG können extrem grausam sein. Allerdings hatte ich auch - wie Graureiherin vor mir - in der Pubertät und junge Erwachsene erstmals ZG. Dann Jahre lang nicht mehr, auch in der Schwangerschaft nicht. Aber dann danach dafür umso schlimmer.

Geholfen hat mir Escitalopram, das ist ähnlich wie Citalopram. Ich nehme es noch heute (12 Jahre nach der Geburt), aber nur noch in geringer Dosis. Aber damals hatte ich daneben auch noch Xanor (ist wie Tavor) und Mirtazapin - ein schlafanstoßendes AD. 2,5 Jahre Verhaltenstherapie haben mir auch geholfen, zu verstehen was ZG sind, wie sie entstehen, dass sie total harmlos sind aber einen enormen Leidensdruck verursachen und wie man sie los werden kann. Habe auch viele Bücher darüber gelesen, was mir ebenfalls sehr geholfen hat.

Es kommt immer mal wieder vor, dass ein und das selbe AD nach Wiedereinstieg nicht mehr wirkt. Es kann auch sein, dass du in der Schwangerschaft anders verstoffwechselst und daher zu wenig Wirkstoff im Blut ist. Das kann man aber testen, haben das deine Ärzte schon mal gemacht? Wie viel mg nimmst du denn zur Zeit? Und www.embryotox.de würde ich auch auf jeden Fall kontaktieren!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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